Samstag, 31. Juli 2010

Inception- Bloß der Traum Christoper Nolans an neue Kinomaßstäbe oder Realität?!

Die Erwartungen an den neuen Film von dem Regisseur Christopher Nolan, der mit Filmen wie "Memento" und "The Dark Knight" auf sein Können aufmerksam machte, waren gigantisch.

Allein die Besetzung seiner Hauptrolle mit Leonardo Di Caprio, der sich spätestens seit "Zeiten des Aufruhrs" oder "Shutter Island" von seinem bubenhaften Image, welches zurückgeblieben war aus der Titanic Zeit lösen konnte, weckte die Hoffnung auf den Beginn einer neuen Kinoära.


L. und ich dürften direkt Mittwoch-Abend erfahren, ob "Inception" diesem vorausgegangenen Ruhm auch gerecht würde.

Der Beginn des Filmes war jedoch ungewohnt befremdlich. Es ist schwer reinzukommen in die Storyline, welche gekünstelt erscheint; ebenso kann man sich in den ersten 15 Minuten nur schwer vorstellen, wie bei einer solch verqueren und unrealistischen Geschichte die Spannung über 148 Minuten aufrecht erhalten werden soll.

Doch dann schwenkt, ohne das man es kaum merkt, dieser Zweifel in das bahnenlose Mitfiebern mit Dominic Cobb und seinem Team aus.

Es ist erstaunlich, wie Christopher Nolan es geschafft hat, den Zuschauer soweit zu verunsichern, dass er nicht mehr zu unterscheiden vermag zwischen Realität und Traum- die Verstrickung der einzelnen "Traumebenen" zu einer im gesamten so surrealen Welt machen den Film zu einem einzigartigen Meisterwerk. Am Anfang erscheinend wie einzelne Fragmente die inkompatibel sind, münden sie in einem Gesamtbild, dessen einzelne Puzzleteile für den Zuschauer zwar kenntlich, dennoch vereinbar sind.


Für dieses fantastische Erlebnis muss der Kinozuschauer sich jedoch fallen lassen; es ist nicht wie in einzelnen Kritiken festgestellte "Blockbuster", den man zwischen dem Gang zum Kühlschrank und einem kurzen Telefongespräch anschauen kann- der Zuschauer muss sich auf die Idee des Films einlassen- die Story nicht hinterfragen und dies einfach als sich den Grenzen unserer Vorstellung entziehenden Möglichkeiten ergeben.

Dies klingt jetzt nach "no- brain" entertainment, was allerdings so nicht stehen gelassen werden kann.

Der Sinn von Filmen ist doch gerade, dass sie uns aus unserer realen Welt entführen- Dinge ermöglichen, die uns im Alltag verhindert sind- es muss nicht immer so realistisch sein, dass es auch außerhalb des Filmstudios umgesetzt werden kann. Meist werden gerade solche filmischen Werke, die so unrealistisch erscheinen- aus einer fremden Welt daher kommen- doch gerade zu jenen Epen über die Jahrzehnte danach noch gesprochen wird; man erinnere sich allein an "Star Wars" oder "Der Herr der Ringe".


Ebenso braucht Inception den Vergleich mit solchen Werken bezüglich der Technik und der Leistung der Darstellung nicht zu scheuen; insbesondere dank eines hervorragenden Joseph Gordon-Levitt (500 days of summer; Hinter dem Mond gleich links) und eines zwischen Realität und Traum gefangenen exzellent sich darbietenden Leonoardo Di Caprio.


Nolan hat somit eine neue Messlatte für Kino-Entertainment gesetzt und lässt dabei den Zuschauer nur bezüglich einer Frage ungewiss:


Dreht sich der Kreisel weiter?



Kinostart (Deutschland): 29.07.2010


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