Donnerstag, 29. Juli 2010

Gedanken dank Lennon.

Say we want a revolution
We better get on right away
Well you get on your feet
And on the street


Heute gegen 7 auf dem Weg zur Arbeit war mir dieser Song von John Lennon mein treuer Begleiter... ich begann mich zu fragen, wo das politische Interesse in unserer Zeit geblieben ist.

Spezifischer, wo ist es in unserer Generation zu finden?
Vllt. auf StudiVZ in den Gruppen, die um cool zu erscheinen, auf den Profilen auftauchen und die Meinung über die aktuelle Politik in einer Gruppe zusammenfassen.
Womöglich wird die politische Meinung auch auf Logo-Tshirts ausgedrückt (insbesondere von solchen Politikern, die immer noch in der linken Szene als "Helden" gelten).

Man mag jetzt sagen, das ist der Stil unserer Generation... es geht, bedingt durch die Möglichkeiten vom "World Wide Web" um die Selbstdarstellung- ein jeder will nach außen vertreten sein, sich präsentieren. So, auch die persönliche Meinung über Politik.
Dadurch wird jedoch jedes Thema auf die "Essenz" verkürzt; die Komplexität wird hierbei der Vereinfachung halber weggelassen, um die Reflektion der eigenen Darstellung möglichst leicht zu ermöglichen.

Darin besteht jedoch gerade der Nachteil, insbesondere wenn man versucht, die Politik in twitterhaft-kurze Sätze zu fassen. Die Politik zieht nicht ihren Antrieb daraus, dass jeder seine Meinung bloß kundtut, sondern vielmehr daraus, dass ein Dialog stattfindet. Eine fortwährende Verbesserung der gegebenen Situation, sie lebt erst in dem Moment, in der wir an ihr arbeiten und gerade diese Komplexität, verleiht der Politik ihre interessante Nuance.

Let's begin the discussion.


2 Kommentare:

  1. ein super beitrag!
    und du hast recht: politik läuft über diskussion und gerade die ist mangelware in unserer auf reine medial-virtuelle selbstdarstellung fixierten generation...denn schließlich würde eine ernsthafte politische diskussion doch so viele aspekte beleuchten müssen,dass sie sich eben nicht -wie du schon sagtest- als twitter-phrasen darstellen ließe und -das kommt noch hinzu- bei einer diskussion setzen sich alle beteiligten der gefahr aus, gegenargumente zu hören,abwehren zu müssen und am ende womöglich "den kürzeren" zu ziehen. wie kann ein auf "coolness",image, überlegenheit und unantastbarkeit fixiertes individuum sich dem aussetzen? eine situation, die womöglich das mühsam aufgebaute image zerstören und bloßstellen könnte...das desinteresse, das unverständnis und die völlige ahnungslosigkeit würden schonungslos offengelegt...
    nur zu gerne erinnern wir uns alle an den "teenie-film" (meines erachtens ungeschlagen)mit namen "clueless-was sonst?!"... "ahnungslos" und das ohne schlechtes gewissen?

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  2. "wie kann ein auf "coolness",image, überlegenheit und unantastbarkeit fixiertes individuum sich dem aussetzen?"

    Ich denke, die Frage beinhaltet schon die Antwort (okay, dies ist auch der Sinn einer rhetorischen Frage). Jedoch, unterscheidet sie sich....weil man sich wirklich fragt, warum dieses sich selbst "in Perfektion" abgebildete Indivduum eine Argumentation scheut.
    Liegt es vllt. daran, dass es innerlich um sein wissenloses Vakuum weiss oder fehlt einfach der Mut etwas zu wagen?

    Der Clueless- Effekt (ich erinnere mich noch zu gut daran wie du mir den Film zeigtest und wie ich ihn auch liebte) wird leider glaube ich schon als "trendy" empfunden. Auf Deutschland bezogen, liegt dies meines Erachtens an unserer generellen Einstellung zu unserem Land bzw. der Politik.
    Ich lehne ein übertriebenes Nationalgefühl (welches aus allen radikalen politischen Strömungen als Werkzeug benutzt wird) auch ab, jedoch ist es ebenso falsch, die Zugehörigkeit ganz abzulehnen.
    Es gibt in Deutschland zwingende Gründe insbesondere in der Sozialgesetzgebung, die nach einer modifizierenden Verbesserung schreien- jedoch, wie kann ich eine Verbesserung mir wünschen, wenn mir das Objekt meines Verbesserungsvorschlages gleichgültig ist?

    Ebenso ist das Bildnis selbst, welches die Jugend von sich kreiert schuld an der Imagemisere der Politik. Man stellt sich gerne ausgelassen, glücklich dar- die ernsthaften Probleme, die Ängste, Zweifel werden nur in den seltensten Fällen angesprochen.
    Während andere Menschen immer noch für die Meinungsfreiheit kämpfen, nehmen wir es mittlerweile als gegeben.
    Es ist für uns so selbstverständlich geworden, dass sich Teile immer mehr der Diskussion entziehen und die Besonderheit dieses Rechts nicht mehr wertzuschätzen wissen.
    Natürlich bedeutet Grundrecht nicht Grundpflicht, jedoch ist es nicht eine "moralische" Pflicht die wir haben uns für unsere Umwelt zu interessieren?

    Von vielen wird mittlerweile suggeriert, dass die Politik hoffnungslos verloren sei- die Diskussionen und die daraus resultierenden Ideen wie Treibsand im Kampf um politische Macht und Posten zurück blieben.

    Falls dies so ist, dann wäre es schrecklich. Jedoch welche andere Möglichkeit als der immer fortwährende Versuch der "Wiederbelebung" bliebe uns?
    Die einzige überbleibende Möglichkeit wäre "ahnungslos- ohne schlechtes Gewissen"- doch wie sähe dann erst unsere Welt aus?

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